Hormone, Umwelt, Bewegung, Ernährung und Spiritualität. Die fünf Säulen des Anti-Aging -treffender als Successful-Aging bezeichnet- erfordern eine grundsätzliche Umstellung unseres Lifestyles, wenn wir gesund altern wollen. Auch gesundheitspolitisch ist Anti-Aging in Zeiten des Pflegenotstands ein wesentliches Thema, denn die Krankenkassen sind angehalten, mehr die Vorbeugung als die Therapie von Krankheiten zu unterstützen. Aber wie kommt hier die Ethik ins Spiel? Ist es ethisch, seine Gesundheit zu vernachlässigen und dem Umfeld und der Gesellschaft zur Last zu fallen? Der Gedanke ist interessant, jedoch ist die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen zu respektieren. Wie steht es mit dem Anti-Aging der Seele? Jemand lügt: Um diese Lüge zu verbergen, gerät die Person in „Stress“ und schläft schlechter. Stress und Schlafmangel stellen bewiesene Risikofaktoren für Herz- und Kreislauferkrankungen dar. Führt also unethisches Verhalten zu Krankheit? Umgekehrt lassen Selbstlosigkeit und Wohlwollen unsere Partnerschaften und Familienbande besser glücken, was wiederum zu seelischem Wohlbefinden und körperlicher Gesundheit beiträgt. Auch der Glaube führt zu gesunder Lebensweise, positiver Lebenseinstellung und hilft bei der Bewältigung von Schicksalsschlägen. Wenn also die Seele durch ethisches Verhalten und gelebten Glauben im Lot ist, liegt die Schlussfolgerung nahe, dass wir gesünder und glücklicher altern!
Markus Metka
Hormonspezialist, Androloge und Facharzt für Frauenheilkunde am AKH Wien; Präsident der Österr. Anti-Aging-Gesellschaft; referierte bei der Gesellschaft für Ethik an der Universität Wien über Ethik und Anti-Aging und moderiert am 5.12. um 19 Uhr im Café Stein ein „Philo-Café“ zum Thema.