Alle Menschen sind mit den gleichen Rechten geboren. Unabhängig von Geschlecht, Alter, Hautfarbe, nationaler oder sozialer Herkunft steht jedem Menschen ein Anspruch auf die Achtung dieser fundamentalen Rechten zu. Nach Jahrhunderten der Frauenbewegung ist mittlerweile anerkannt, dass Frauen Trägerinnen von politischen, bürgerlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechten sind. Nichtsdestotrotz stößt ihre faktische Verwirklichung immer noch auf eine Vielzahl von Hindernissen und frauenspezifische Menschenrechtsverletzungen sind allgegenwärtig.
In der „World Conference on Human Rights“ 1993 in Wien wurde festgestellt, dass „die Menschenrechte von Frauen und Mädchen ein unveräußerlicher, integraler und unabtrennbarer Bestandteil der universalen Menschenrechte [sind …] und die Auslöschung aller Formen der Diskriminierung auf Grund des Geschlechts primäre Ziele der internationalen Gemeinschaft sind.“
Die 185 Vertragsstaaten der Konvention über die Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) kommen sogar überein, mit allen geeigneten Mitteln unverzüglich eine Politik der Beseitigung der Diskriminierung der Frau zu verfolgen und verpflichten sich zu diesem Zweck unter anderem zur Bekämpfung der Diskriminierung von Frauen im öffentlichen Bereich, im Bereich der Erziehung, Arbeit und Gesundheitswesens, zur Gleichberechtigung im Ehe- und Familienrecht, zur Förderung von Frauen in ländlichen Gebieten und zur Unterdrückung jeder Form des Frauenhandels.
Dennoch zeigte sich CEDAW 2007 besorgt über den weiterhin gespaltenen Arbeitsmarkt hinsichtlich Differenzen zwischen Männern und Frauen, und die daraus resultierenden Folgen für soziale Rechte und die Altersversorgung der Frauen. Dazu benötige es umfassende Anstrengungen, um traditionelle Rollenbilder in der Gesellschaft zu überwinden.
Kofi Annan zitierte in einer Erklärung zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen 2001 eine afghanische Frauenbewegung: „Die Gesellschaft ist wie ein Vogel. Sie hat zwei Flügel und ein Vogel kann nicht fliegen, wenn ein Flügel gebrochen ist.“
Zum Schluss erzählt Mag. Andrea Harrich von Malak Jân (1906-1993), einer einfachen und couragierten Frau aus einem kleinen Dorf im Westen Irans, die ein Leben mit Vorbildwirkung führte. Malak Jan widmete ihr gesamtes Leben der Hilfe für Menschen und der Verteidigung der Rechte von unterdrückten Frauen und Kindern. Trotz ihrer Blindheit und zarten Statur, lediglich mit ihrem Charakter und ihren tiefen Überzeugungen bewaffnet, überwand diese bemerkenswerte Frau friedfertig physische, kulturelle, politische und religiöse Hindernisse, um ein Umgebungsmilieu, das fest verwurzelt war in Vorurteilen und von Männern dominierter Tradition, zu einer Umgebung zu transformieren, in der Frauen als in jeder Hinsicht gleichwertig angesehen wurden.