Practicing ethics – „Das Recht des anderen zu respektieren ist der Schlüssel zum Leben in dieser Welt“ (Ostad Elahi)
Einleitend wird berichtet, wie ein Benefizkonzert unter dem Motto „Herr, mach mich zum Werkzeug Deines Friedens“ zugunsten der Hilfsaktion Noma konkrete Hilfeleistung für einen jungen Afrikaner möglich gemacht hat: sein durch die Krankheit Noma völlig entstelltes Gesicht konnte operativ künstlich wiederhergestellt werden.
Der Begriff Altruismus wurde von Auguste Comte (1798 – 1857) geprägt und meint menschliches Handeln aus Solidarität. Damit steht Altruismus im Gegensatz zum Egoismus, zur Ich- bzw. Selbstsucht. Beide Positionen existieren seit Adam und Eva, dem Mensch als soziales Wesen geziemt jedoch solidarisches Handeln. Philosophische Rechtfertigung des Altruismus findet sich ausgehend vom Naturrecht über die Philosophie in der Antike bis in die Gegenwart. Nach kurzen Exkursen zu Immanuel Kant (kategorischer Imperativ) und zu Martin Buber („Ich und Du“) wird Dr. Werner Pelinka relevante Texte aus den 100 Maximen von Ostad Elahi zitieren, um daran altruistische Denk- und Handlungsweisen zu beleuchten.
Die altruistische Einstellung findet sich sehr deutlich in der christlichen Nächstenliebe, was am Evangelium vom barmherzigen Samariter (Lk 10,29 – 37) wie auch am Beispiel einiger Heiliger aufgezeigt wird. Einige Gedanken zur theologischen Begründung für die altruistische Anlage des Menschen eröffnen schließlich die Perspektive zur praktischen Übung altruistischen Handelns im Alltag: kleine Zeichen der Nächstenliebe mit oft großer Wirkung.
3 Stufen der Einübung des Altruismus in die alltägliche Praxis (frei nach Dr. Bahram Elahi):
- Aufmerksamkeit und Zuhören
- Wohlwollen gegenüber dem Nächsten
- Taten der Nächstenliebe ohne egoistische Hintergedanken, aus Liebe und nicht aus Pflicht